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IN MEMORIAM REINHARD BUSCH


Tief betroffen und mit großer Trauer haben wir die Nachricht erhalten, dass unser Vorstandsmitglied, Vizeobmann, langjähriger Mitpatient und guter Freund DI Dr. Reinhard Busch am 25. Juli seine letzte Reise angetreten hat.


Reinhard hat unsere Selbsthilfegruppe in den Jahren seiner Mitarbeit entscheidend geprägt. Er war erfüllt von der Vision, dass wir als PatientInnen unsere Erkrankung zuerst gut verstehen müssen, um bei allen Entscheidungen gut informiert in Dialog mit dem ärztlichen Team zu treten und für sich passende Entscheidungen treffen zu können.


Seine drei Ziele, die er mit der ihm innewohnenden wissenschaftlichen Akribie und Überzeugungskraft verfolgt hat, waren: Der mündige, informierte Patient; Bewusstsein zu schaffen für die Notwendigkeit wirksamer Therapien zur Heilung des Multiplen Myeloms; ein schneller Zugang zu diesen Therapien.


Wir danken Reinhard für die Idee und die Organisation des Formats “Myelom im Gespräch”, in dem ExpertInnen PatientInnenfragen zu jeweils einem Thema beantworten. Dadurch werden auch komplexere Themen für den Patienten leicht verständlich aufbereitet. Dieses Online Format hat es auch in Pandemie-Zeiten ermöglicht, dass wir aktuelle medizinische und therapeutische Informationen unsere Erkrankung betreffend erhalten konnten.


Reinhard hat seine persönlichen Erfahrungen bezüglich Behandlungen stets mit der Myelom-Gemeinschaft geteilt und war immer zur Stelle mit Tipps und Vorschlägen. Unermüdlich hat er weiter nach Therapien, medizinischen Informationen und Erfahrungsberichten gesucht und Aktivitäten geplant.


Seine Funktion als stellvertretender Vereinsobmann hat er sehr ernst genommen. Um unsere Gruppe möglichst breit aufzustellen hat er immer darauf hingewiesen, dass viele PatientInnen und Angehörige aktiv mitarbeiten sollten– sei es als aktive Mitglieder im Vorstand oder auch als Helfer bei verschiedenen Vereinsaktionen.


Reinhard hat über die Jahre hinweg trotz seiner Erkrankung seine Lebensfreude und seinen Humor nicht verloren. Wir erinnern uns an eine Veranstaltung im Haus der Frau in Linz kurz nach seiner Transplantation, wo er als quirlig, eloquenter Moderator zu physiotherapeutischen Turnübungen motiviert hat. Reinhard machte den PatientInnen Mut, sich nicht nur als chronisch Kranke sondern als Individuen mit Fähigkeiten und Recht auf Glück zu begreifen. „Siebzig ist das Neue Fünfzig“, rief er lachend und verrenkte sich, den Anweisungen der Physiotherapeutin entsprechend.


Wir haben Reinhard über die Jahre in unserer Selbsthilfegruppe sowohl als wissenschaftlichen Kopf als auch als harten Arbeiter kennen gelernt, auf den man sich zu hundert Prozent verlassen konnte. Er hat nicht so leicht aufgegeben - wenn etwas nicht funktioniert hat, hat er einfach nach weiteren Wegen und Therapien gesucht.


Wir sind unendlich dankbar, dass Reinhard ein Stück des Weges gemeinsam mit uns gegangen ist. Unser tief empfundenes Mitgefühl in dieser traurigen Zeit gilt seiner großen Familie, insbesondere seiner lieben Gattin Sylvia, die bis zuletzt einfühlsam für ihn da war.


Adieu Reinhard, du wirst immer in unseren Gedanken und unseren Herzen bleiben.

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